Für Cornelius, 11 Jahre, läuft das Leben gerade genau so, dass es keine Veränderungen nötig hat. Nachdem sich die Eltern vor fünf Jahren haben scheiden lassen, lebt er mit seinem Vater in einem eigenen Haus, in dem er sich auf mehreren Zimmern großzügig ausbreiten kann. Seine Mutter arbeitet als Fotografin und ist viel in der Welt unterwegs. Trotzdem hat Cornelius ein gutes Verhältnis zu ihr und genießt die kurze aber intensive Zeit mit ihr, wenn sie sich sehen. Als sein Vater ihm eines Tages beiläufig beim Kochen erzählt, dass in seine Klasse die Tochter einer neuen Kollegin kommen wird und er Cornelius bittet, sich ein bisschen um das Mädchen zu kümmern, ist dieser zunächst nicht so wirklich begeistert. Aber Cornelius hat Verständnis für die neue Situation des Mädchens und verspricht dem Vater, sich zu kümmern. Als das Mädchen dann in die Klasse kommt, ist Cornelius geschockt. Alle freundlichen Versuche, auf Anna Lachs zuzugehen, werden auf höchst unfreundliche und zickige Weise abgeblockt. Dabei schaut der weißhäutige, leicht übergewichtige, mit Sommersprossen übersäte Neuzugang mit ihren rostroten, wuscheligen Drahthaaren ohnehin schon etwas merkwürdig aus. Cornelius bemüht sich weiterhin und wird ebenso von Anna abgekanzelt, was ihr das Einleben bei den anderen Mitschülern auch nicht gerade erleichtert. Mit Laura geht Cornelius regelmäßig den Schulweg; er schweigend, sie plappert dafür umso mehr. Eines Mittags erzählt sie Cornelius, dass sie durch ihre Mutter weiß, warum das Anna Lachs von Salzburg nach Wien gezogen ist: Weil Annas Mutter nämlich Cornelius` Vater heiraten will. Cornelius hält das zunächst für einen schlechten Scherz. Als er aber seinen Vater damit konfrontiert, stellt sich heraus, dass das kein Scherz sondern die Wahrheit ist. Cornelius ist mächtig wütend auf seinen Vater, dass er ihm das so lange verschwiegen hat. Er ist auch wütend auf Anna, da er für sie auf keinen Fall sein bisheriges Leben verändern will. Nach einem verkrampften und katastrophalen Kennenlernwochenende ist für Anna und Cornelius klar, dass sie auf keinen Fall zusammen leben wollen. Trotz gegenseitiger Abneigung beschließen die beiden gemeinsam gegen die geplante Heirat anzugehen und nach einer Lösung zu suchen. Anna will ihrer Mutter einen Denkzettel verpassen und abhauen. Obwohl Cornelius die Idee nicht ganz so überzeugend findet, hilft er ihr bei der Umsetzung. Dabei verläuft natürlich nicht alles so, wie die beiden es geplant haben…


Andreas und Dirk sind wirkliche Schätze, so nennt sie zumindest ihre leidgeprüfte Mutter. Und als wären die beiden nicht schon genug, gibt es in dem Haushalt noch Papa, Baby Björn und Meerschweinchen Tobi, nicht zu vergessen die Oma und etliche hin und wieder einfallende Verwandte.

Frech und respektlos, einfach frisch von der Leber weg erzählt der neunjährige Dirk von sich und seiner Familie, von seinen Freunden und Freundinnen.

"Dirk und ich" beschreibt den ganz normalen Wahnsinn einer Familie mit erst zwei, dann drei Kindern im Laufe eines Jahres - aus Sicht des ältesten Sohnes. Die Kapitel sind abgeschlossene Geschichten, aber chronologisch geordnet. Die Themen sind immer ganz normale Dinge, von denen ein 7- bzw. 8jähriger erzählen würde, Schlittenfahren, Weihnachten, Geburtstag, Geburt des kleinen Bruders, Umzug ins neue Haus.
Alles fängt auch zunächst immer ganz normal an - in der trocken beobachtenden Sprache des Jungen, was schon allein irre komisch sein kann, wird eben geschildert, was so passiert. Die Geschichten arten dann in schöner Regelmäßigkeit in wunderbares Chaos aus! Steinhöfel kriegt das mit viel Tempo hin, und mit wenig Sensationsgier - die Sprache des erzählenden Andreas bleibt durchweg so trocken wie am Anfang, und genau das ist es, was den vorlesenden Eltern die Lachtränen in die Augen treibt.


Ella ist wie immer in der zweiten Klasse, zusammen mit Tina, Hanna, Mika, Pekka, dem Klassendödel, dem Schlaumeier Timo und dem Rambo. Der Neuzugang heißt Paavo, und der ist so ausgeschlafen, dass er in allem der Erste und Beste sein will. Paavo ist also eine ziemliche Nervensäge. Und dann behauptet er auch noch, dass sein Papa ein berühmter Filmregisseur ist. Doch da spielt Timo nicht mit, der die Regisseurgeschichte nicht glaubt und mit Paavo wettet, dass der sich seinen tollen Vater nur ausgedacht hat. Der Einsatz ist das Kostbarste, was die Kinder einander zu bieten haben, nämlich ein Platz auf dem Felsen, wo die Klasse ihre Pläne ausheckt. Paavo willigt ein, und so macht sich die Truppe auf den Weg in die Stadt.

Bemerkungen: Schon die Reise im Zug mit Pekkas Vater, der vor lauter Chaos am Ticketschalter vergisst, auch für sich selbst eines zu lösen, ist ein typisches Ella-Abenteuer: Erst wird dem Schaffner weisgemacht, dass Pekkas Vater ein Kind sei, dann werden Pekka und Mika als siamesische Zwillinge ausgegeben, die darum trotz zwei Köpfen und vier Füßen nur eine Fahrkarte brauchen. Gerade als die Mitreisenden glauben, die Notbremse ziehen und einen Psychiater aufsuchen zu müssen, ist die Fahrt vorbei. Für Ella und ihre Kameraden geht es erst richtig los, denn plötzlich ist Paavo verschwunden, ein Kinderchor namens Purzelbaum singt aus einem Heißluftballon herab und die einzige Spur sind die Vatertagskarten, die Paavo gebastelt hat - das Fest findet in Finnland am zweiten Sonntag im November statt. So hangelt sich die Gruppe vom Kaufhaus zum Eishockeystadion und schließlich bis in ein Fernsehstudio, um Paavo wiederzufinden.

In den Kapiteln von leserfreundlicher Länge sprüht der Schalk aus den Zeilen. Parvela erzählt, wie man es von ihm gewohnt ist, in lockerer und moderner Kindersprache. Er stattet Ella mit Wortwitz aus und lässt sie als eine Figur durchs Leben gehen, die nur Gutes will, aber dabei immer Chaos schafft. Das besondere an Parvelas Stil und speziell an der Ella-Reihe: Der trockene Humor, der weniger geschildert wird, sondern in den Köpfen der alten und jungen Leser stattfindet.

Sabine Wilharm hat bereits alle sieben Ella-Bände illustriert. Autor und Illustratorin scheinen wie füreinander geschaffen zu sein: Wilharm greift den Humor auf und katapultiert ihn in schwarz-weiße Strichzeichnungen, die mit übersteigerter Mimik und Gestik an Karikaturen erinnern.